Kilian Rüthemann (*1979), lebt in Basel
Kilian Rüthemann setzt sich stets mit der gegebenen Situation eines Ausstellungsortes auseinander, untersucht dessen räumliche Qualitäten und greift durch präzise Interventionen ins vorhandene architektonische Gefüge ein. Linger! (2012) besteht aus vier übereinander gelegten Blechkörpern, die nicht nur in ihrer Form Matratzen ähneln, sondern sich auch in ihrer Statik wie Matratzen verhalten. Trotzdem sind sie starr. Über dem Treppengeländer im repräsentativen, neoklassizistischen Foyer des Kunstmuseums liegend, bildet das Werk eine heftige Geste, evoziert die Matratzenähnlichkeit doch Weichheit und Leichtigkeit, die hier jedoch mit der herkömmlichen Härte und dem Akt des Zurechtbiegens des Materials konfrontiert werden.